Großes Potenzial für die Produktion moderner Biokraftstoffe in Australien
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Um den Energieverbrauch zu senken und den Klimawandel abzuschwächen, ist der Übergang von fossilen Brennstoffen zu nachhaltigen Alternativen von entscheidender Bedeutung. Biomass-to-Liquid (BtL) und Power-to-Liquid (PtL) sowie deren Kombinationen (eBtL und PBtL) sind vielversprechende Wege für eine großtechnische nachhaltige Kraftstoffproduktion. Die Auswahl des Standorts für solche Produktionsanlagen ist entscheidend für die Bestimmung der Produktionskapazität, die Bewertung der Versorgungsketten, die Wirtschaftlichkeit und andere lokale Effekte.
Diese Studie wendet die TUM CES-GIS-SAFAHP Methode an, um die Eignung von Standorten für die Kraftstoffproduktion in Australien zu bewerten. Unter Berücksichtigung ausgewählter Eignungs- und Ausschlusskriterien wie Biomasse- und Erneuerbare-Energien-Potenzial, Nähe zu Süßwasser, konkurrierende Landnutzung und andere Infrastrukturdaten werden paarweise Vergleiche und Fuzzy-Normalisierung zur Priorisierung und Standardisierung von Kriterien verwendet. Die so erstellten Eignungskarten ermöglichen die Identifizierung der vielversprechendsten Standorte für die Produktion von BtL, PtL oder e-/PBtL-Kraftstoffen in Australien.
Eine Standortzuordnungsanalyse, die Straßennetze und Biomassepotenziale zur Quantifizierung der Biomassetransportentfernung nutzt, wird zur Auswahl der am besten geeigneten Standorte für BtL- und e-/PBtL-Anlagen verwendet. Alle 20 ermittelten optimalen BtL-Anlagen könnten bei einer Vergasergröße von 130-465 MWth potenziell etwa 1500 Mio. Liter nachhaltigen Brennstoff pro Jahr produzieren. Unter Hinzunahme von erneuerbarem Strom (e-/PBtL) könnte das Produktionspotenzial auf fast 4500 Mio. Liter pro Jahr oder einen Anteil von mehr als 50 % des jährlichen australischen Flugkraftstoffverbrauchs gesteigert werden.

Kontakt: Marcel Dossow, Sebastian Fendt
Wir bedanken uns für die Förderung durch das Projekt “REDEFINE H2E” (01DD21005) gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Darüber hinaus danken die Autoren für die Zusammenarbeit im Rahmen des Netzwerks TUM.Hydrogen und PtX.