Ökobilanzierung zeigt, dass (grüner) Strom auch im Jahr 2050 noch den größten Einfluss auf das Treibhausgaspotenzial von mit PEM-Elektrolyseuren erzeugtem Wasserstoff haben wird.

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Die neuesten Ergebnisse des Kopernikus P2X-Projekts zeigen, dass das Treibhauspotenzial von grünem Wasserstoff auf der Grundlage einer Lebenszyklusanalyse (LCA) hauptsächlich von den für die Stromerzeugung verfügbaren Technologien abhängt.

Der kürzlich veröffentlichte Bericht aus dem Kopernikus P2X Projekt analysiert unter anderem die Frage, wie Endverbrauchssektoren durch die Nutzung von (grünem) Wasserstoff dekarbonisiert werden können.  Der Lehrstuhl für Erneuerbare und Nachhaltige Energiesysteme ist im Rahmen des Projekts an zwei konkreten Aufgaben beteiligt. Mit einem Energiesystemmodell werden die Pfade zu einer nachhaltigen Energiewende zu einem Sektor gekoppelten Europa untersucht, wobei der Schwerpunkt auf dem Strom- und dem Wasserstoffsektor (zur Weiterverarbeitung zu P2X-Produkten) liegt. In der zweiten Aufgabe wird eine Lebenszyklusanalyse durchgeführt, um zu bewerten, wie sich PEM-Elektrolyseure in Zukunft entwickeln werden und welche Auswirkungen des produzierten Wasserstoffs aus einer Lebenszyklusperspektive zu erwarten sind.

Die Lebenszyklusanalyse hat gezeigt, dass der Strom in allen Wirkungskategorien der größte Einflussfaktor bleiben wird. In der Kategorie "Treibhauspotenzial" wird es bei einem Strommix von >95% erneuerbaren Energien bis 2050 auf europäischer Ebene keine direkten Emissionen geben, aber es wird immer noch indirekte/eingebettete CO2-Emissionen durch die Produktion und den Bau der Stromerzeugungstechnologien geben. Es ist erwähnenswert, dass, auch wenn es praktisch unmöglich ist, aus der Lebenszyklusperspektive Null-Emissionen zu erreichen, durch die Entwicklung von PEM-Elektrolyseuren und die Verwendung von Ökostrom die Treibhausgasemissionen des erzeugten Wasserstoffs im Jahr 2050 voraussichtlich auf ein Neuntel des heutigen Wertes sinken werden. Im nächsten Bericht (der im August 2022 veröffentlicht wird) wird diese Analyse auf einer noch detaillierteren Ebene durchgeführt werden.

Zur Projektseite: https://www.kopernikus-projekte.de/p2x

Zur Roadmap 3.0: https://www.kopernikus-projekte.de/aktuelles/news/p2x_roadmap_3_0