In der aktuellen Testkampagne zusammen mit der Universität der Bundeswehr München (UniBWm) wird ein synthetisches Kerosin untersucht, welches mittels des Fischer Tropsch Verfahrens hergestellt wurde (FT-SPK). Neben dem derzeit erlaubten Beimischungsverhältnis von 50% FT-SPK zu konventionellem Jet A-1 wird auch 100% reines FT-SPK untersucht. Bei den Versuchen wird das FT-SPK in einer Allison 250 C20B Hubschrauber-Gasturbine verbrannt. Mit der Emissionsmesstechnik der UniBWm wird direkt im Abgasrohr des Triebwerks die Partikel- und Gasphase des Abgases untersucht. Neben den typischen gasförmigen Emissionen wie CO2, CO, NOx und den unverbrannten Kohlenwasserstoffen wird bei den Tests auch die atmosphärische Alterung der Abgase mittels eines Oxidationsfluss Reaktors gemessen. Dadurch soll ermittelt werden, welche sekundären organischen Aerosole im Laufe der Zeit in der Atmosphäre entstehen – sowohl bei Kerosin als auch bei FT-SPK.
Um die Unterschiede in der Bildung der Rußpartikel zwischen Jet A-1 und FT-SPK besser zu verstehen wird bei den diesjährigen Tests auch ein Online-Massenspektrometer verwendet, welches besonders die Anteile der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAKs) messen soll, die nach gängigen Theorien als Rußvorläufer gehandelt werden.
Die diesjährige Testkampagne mit FT-SPK ist bereits die dritte ihrer Art, wobei in der Ersten der Fokus auf ausschließlich Jet A-1 lag und in der zweiten auf dem nachhaltigen Flugtriebstoff HEFA-SPK (Ergebnisse zu HEFA-SPK auf diesjähriger ASME Turbo Expo 2024 veröffentlicht).